2. Liga: Wer wird Wintermeister?

Härkingen, Lommiswil, Subingen oder doch wieder der Titelverteidiger Iliria?

Elf Spiele sind absolviert in der höchsten Regionalliga. Die Vorrunde ist eigentlich durch. Bevor sich die Zweitligisten in die Winterpause verabschieden, steht am Wochenende aber noch der erste Spieltag der Rückrunde an. Bereits am Donnerstag ist der Spitzenreiter FC Härkingen dran, der seit neun Spielen ungeschlagen ist.

Fünf Monate lang an der Spitze der 2. Liga thronen – wer würde dazu schon Nein sagen. Von diesem Szenario träumen vor dem letzten Spieltag des laufenden Kalenderjahres noch vier Klubs. Alles in den eigenen Händen hat dabei einzig der FC Härkingen. Die Mannschaft von Trainer Roger Stöckli führt die Tabelle nach den elf Spielen der Vorrunde an, muss aber am Donnerstag gegen den FC Dulliken im ersten Spiel der Rückrunde zwingend einen weiteren Dreier einfahren, um definitiv auf dem ersten Platz zu überwintern.

Die Härkinger mussten bisher nur einmal als Verlierer vom Platz. Am zweiten Spieltag verloren sie das Heimspiel gegen den FC Lommiswil mit 1:3. Danach reihten sie sieben Siege aneinander, in den letzten beiden Partien gegen Biberist und Blustavia mussten sie sich jeweils mit einem Unentschieden begnügen. «Sie standen sehr tief und machten es uns dadurch schwer», blickt der Trainer auf das 1:1 gegen den SC Blustavia zurück.

In der ersten Halbzeit habe zudem komplett der Spielfluss gefehlt: «Der Ball war gefühlt 20 Minuten im Spiel, während der restlichen Zeit wurden Spieler gepflegt. Dieses schleppende Spiel hat uns etwas aus dem Konzept gebracht.» In der 70. Minute legte der FC Härkingen durch einen Treffer von Joël Rietschin vor, zehn Minuten später kam der SC Blustavia mit einem Penalty zum Ausgleich.

Es bleiben zehn Spiele, um noch alles falsch zu machen
Mit einem Sieg gegen Dulliken können die Härkinger heute den ersten Platz zementieren. Beim Saisonauftakt im August trennten sich die beiden Mannschaften 2:2 unentschieden. Der Aufsteiger weiss, wie man dem FC Härkingen Punkte abknöpft, stellt denn auch Stöckli fest: «Es wird noch einmal eine Herausforderung für uns. Alle sind langsam müde – auch im Kopf nach den vielen englischen Wochen.»

Ist es für den Trainer wichtig, dass seine Mannschaft das Jahr 2023 auf dem ersten Platz abschliesst? «Überhaupt nicht», antwortet er. «Wenn du im Herbst nach der Hälfte der Saison vorne bist, hast du sicher schon sehr viel richtig gemacht. Aber es ist nur eine Momentaufnahme. Es bleiben immer noch zehn Spiele, um alles verkehrt zu machen.»

Das Zwischenfazit von Roger Stöckli fällt bereits vor dem Dulliken-Match positiv aus: «Ich bin absolut zufrieden mit unseren Leistungen, ganz unabhängig davon, wo wir in der Tabelle stehen. Wir haben gegen Lommiswil letztmals verloren – und das war am zweiten Spieltag.»

Auf einen Ausrutscher des FC Härkingen hoffen Lommiswil, Subingen und Iliria. Der FC Lommiswil gastiert am Sonntag beim formstarken FC Gerlafingen, der vier der letzten fünf Spiele gewonnen hat. Der FC Subingen, der wie Lommiswil nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer Härkingen lauert, empfängt das Tabellenschlusslicht Bellach.

Beim Saisonstart vor etwas mehr als zwei Monaten kanterten die Subinger die Bellacher gleich mit 7:1 nieder. Am zweiten Spieltag holte Bellach gegen den FC Biberist den einzigen Sieg in der Vorrunde. Es folgten sieben Niederlagen am Stück, ehe am vergangenen Sonntag beim 1:1 im Kellerduell gegen den FC Olten endlich wieder einmal ein Punktgewinn her­ausschaute.

Es müsste schon alles für den FC Iliria laufen, damit der Solothurner Meister der Jahre 2022 und 2023 zum dritten Mal in Folge als Tabellenführer in die Winterpause steigen kann. Der FC Härkingen müsste verlieren, Subingen und Lommiswil dürften ihre Spiele nicht gewinnen und der FC Iliria selbst muss zuerst einmal den SC Blustavia schlagen. Das sind ein bisschen viele Konjunktive, doch abschreiben sollte man den Titelverteidiger definitiv noch nicht.

Fünf Kandidaten für die beiden Abstiegsplätze
Fünf Klubs sind nach der Hälfte der Saison in den Abstiegskampf involviert. Im Moment hiessen die beiden Absteiger Olten und Bellach. Während das Tabellenschlusslicht Bellach am Samstag beim FC Subingen gastiert, hofft der FC Olten am Sonntag daheim gegen den FC Biberist auf einen versöhnlichen Abschluss.

Der FC Dulliken, der direkt über dem Strich klassiert ist, hat nur einen Punkt Vorsprung auf die Oltner. Fulenbach und Blustavia auf den Plätzen acht und neun haben aktuell ein Polster von drei Punkten auf die Abstiegszone. Die Fulenbacher müssen am Samstagabend auswärts beim FC Grenchen ran, der mittlerweile seit sechs Spielen ungeschlagen ist.

Quelle: Oltner Tagblatt (Raphael Wermelinger)