2. Liga: FC Lommiswil - FCH 2:0 (1:0)

Die 1. Mannschaft unterliegt im Spitzenspiel dem FC Lommiswil

Der FC Lommiswil bezwingt den FC Härkingen zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte mit 2:0 und erobert die Leaderposition. «Es war ein extrem intensives Spiel, rein fussballerisch von beiden Seiten aber sicher kein berauschendes», fasste Trainer Fabian Käch zusammen.

«Nach fast einem halben Jahr Pause und drei Monaten Vorbereitung ist es immer schwierig zu wissen, wo man steht», kommentierte Härkingens Trainer Roger Stöckli den ersten Auftritt seiner Mannschaft in diesem Jahr. «Ich habe meinen Spielern schon unter der Woche gesagt, dass es ein ganz, ganz enges erstes Spiel wird, in dem Kleinigkeiten entscheiden.»

Am 23. August unterlagen die Härkinger am zweiten Spieltag daheim dem FC Lommiswil mit 1:3. Danach blieben sie zehn Spiele am Stück ungeschlagen und sicherten sich den Wintermeistertitel. Jetzt ist diese Serie gerissen. Härkingen verlor auch das zweite Duell mit Lommiswil in dieser Saison – diesmal mit 0:2. «Vom Rhythmus und von den Zweikämpfen her war es gut. Vor dem Tor müssen wir aber noch eine Schippe drauflegen», lautete Stöcklis Fazit.

Sehr viel habe sich in der Mittelzone abgespielt, fasste er die Partie aus seiner Sicht zusammen: «Es gab kaum Torchancen. Das 1:0 war etwas glücklich für sie – ein bisschen Flipper hin und her und dann stand halt einer von ihnen richtig.» Beim zweiten Gegentreffer in der Schlussphase habe sein Team dann viel Risiko in Kauf genommen und sei deshalb «etwas offener hinten drin gestanden».

Die Härkinger verloren nicht nur das Spiel, sondern auch die Leaderposition an den FC Lommiswil. Vorwerfen könne er seiner Mannschaft dennoch nichts, so Stöckli: «Wir waren da, haben viel gemacht und es bis am Ende probiert. Wenn wir in den nächsten Spielen vorne noch ein bisschen mehr Durchschlagskraft und Überzeugung zeigen, dann kommt das schon gut.»

Dass es erneut die Lommiswiler waren, gegen die der FC Härkingen den Kürzeren zog, ordnete der Trainer dem Zufall zu: «Was das System und die Anlagen betrifft, sind sie recht ähnlich aufgestellt wie wir. Es war heute wieder ein Kräftemessen auf Augenhöhe. Sie waren einfach effizienter im Abschluss.» Zur Tabellensituation in der 2. Liga sagte Stöckli: «Es ist alles offen und wir haben noch viele Spiele.»

Sebastian Gerspacher krönt Debüt mit Siegtor
Gegen den FC Lommiswil verzeichneten die Härkinger in der Startphase mehr Spielanteile. Sie kamen durch Stürmer Silvan Oeggerli in der 10. und in der 17. Minute zu den ersten nennenswerten Abschlüssen. Nach einer halben Stunde legte dann aber das Heimteam vor. Nach einem feinen Zuspiel von Captain Cyrill Sonderegger scheiterte Sebastian Gerspacher zuerst an Härkingens Torhüter Daniel Lisser. Die Lommiswiler brachten den Ball erneut in die Gefahrenzone und diesmal nickte Sebastian Gerspacher mit dem Kopf zur Führung ein.

Der Torschütze ist erst in der Winterpause vom Erstligisten FC Solothurn zum FC Lommiswil gewechselt. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Philippe. «Sie bringen eine enorme Ruhe rein», sagt Trainer Fabian Käch über die Neuzugänge. «Sie sind besonnene Typen, die sich nie in den Vordergrund stellen.» Diese Ruhe strahlen die beiden auch auf dem Platz aus. «Sie versuchen alles spielerisch zu lösen. Man hat heute gesehen, dass sie viel Klasse haben», so Käch.

Seine Mannschaft liess in der zweiten Halbzeit wenig zu. Die beste Chance für Härkingen hatte Jan Marti in der 55. Minute, der den Ball aus etwas zu spitzem Winkel nicht an Lommiswil-Goalie Samuel Miescher vorbeibrachte. In der 86. Minute machte Gianluca Moser nach der Spielverlagerung von Fabio Bruni über Lukas Ebel den Deckel drauf. Das 2:0 war eine Co-Produktion von drei eingewechselten Spielern.

«Mit jedem Wechsel blieb unser Niveau mindestens gleich hoch. Wir hatten schon immer viel Qualität im Kader, aber noch nie in dieser Breite», hat Käch gut lachen. «Wir haben mittlerweile die fussballerische Klasse, um für jeden Gegner unangenehm zu werden. Aber wir können uns nicht nur darauf verlassen.»

Für den 2:0-Auftakterfolg waren in seinen Augen vor allem die Basiselemente Kampf, Organisation und Leidenschaft ausschlaggebend. «Es war ein extrem intensives Spiel, rein fussballerisch von beiden Seiten aber sicher kein berauschendes», stellte Käch fest. «Es war klar, dass der, der das erste Tor schiesst, natürlich im Vorteil ist. Ich bin glücklich, dass wir das waren.»

Quelle: Oltner Tagblatt (Raphael Wermelinger)


Telegramm:
Weiher. -  Tore:  30. S. Gerspacher 1:0. 86. Moser 2:0. 
Lommiswil: Miescher; Herzog, Felber, Bachmann, Ph. Gerspacher; Dornbierer (65. Moser), Zumstein (81. Bruni), S. Gerspacher, Frey (68. Nussbaumer); Sonderegger; J. Ebel (65. L. Ebel). 
Härkingen: Lisser; Schwegler (82. Avdulovic), Müller, Wyss, Wermuth (54. Heutschi); Rauber (58. J. Büttiker), Wernli, T. Büttiker, Marti (73. Oumaray), Rietschin; Oeggerli (58. Micelli). 
Bemerkungen: Härkingen ohne Stuparanovic, Baumgartner, Schmidt, Stecher, Näf. Verwarnungen: 70. Wernli. 87. Wyss. 90. Felber.