2. Liga: FC Hägendorf - FCH 1:3 (1:1)

Handwerkliches Geschick entschied

 

Alles gegeben und doch alles verloren. So die Bilanz aus Hägendörfer Sicht nach dem 1:3 (1:1) gegen das weiterhin aufhorchen lassende Härkingen.

 

Das durchaus attraktive Derby wurde nicht durch Zufälligkeiten entschieden, sondern durch eine Reihe minimaler Differenzen, die schliesslich den Ausschlag zugunsten der Mittelgäuer gaben, die auf der Breite erneut ein handwerkliches Meisterstück ablieferten.

 

Bereits die Startphase verlief sehr animiert, weil beide Teams offensiv eingestellt und bemüht waren, mit dem Ball etwas Konstruktives anzufangen. Die Gäste standen zu diesem Zeitpunkt dem Führungstreffer näher als die Platzherren, bei denen im Vorwärtsgang noch Sand im Getriebe festzustellen war. In der 8. Minute traf Lino, glänzend frei gespielt, mit einem gefühlvollen Schuss am Standbein Brönnimanns vorbei zum 1:0 ins Netz, wodurch die Handbremse endgültig gelöst wurde. Eine Augenweide und somit allein das Eintrittsgeld wert waren die seitlich vom gegnerischen Tor ausgeführten gewaltigen Einwürfe von Matthias Heim, die jedesmal höchste Gefahr vor Studer heraufbeschworen. Und eben dieser Heim verpasste in der 21. Minute frei stehend den sicheren Ausgleich, als er den Ball zu hoch drosch.

 

Den 200 Zuschauern bot sich in der Folge ein engagiertes Derby, das unterschiedlicher freilich nicht hätte sein können. Hier die Hägendörfer, die willens waren, ihre ausgeprägte Technik und Schnelligkeit umzusetzen, dort der Leader mit feinster Abstimmung, athletischer Robustheit und schliesslich in den Zweikämpfen in neun von zehn Fällen siegreich. Mit den langen Bällen in die Seitenkorridore erwies sich der Leader um eine Spur effizienter.

 

Flury zweifacher Torschütze

Der Ausgleich durch Flury in der 31. Minute war das Produkt einer Rhythmussteigerung seitens Härkingen, das auch zunehmend in der neutralen Zone weniger Ballverluste verzeichnete. Die Einheimischen schienen offensichtlich das Rezept gefunden zu haben, denn nach dem Seitenwechsel zirkulierte der Ball genauer, was in der vierten Viertelstunde zu einem leichten Übergewicht der Gastgeber führte. Was fehlte, war der letzte Zwick.

 

In der 65. Minute brachte Studer in grösster Bedrängnis einen Ball nicht unter Kontrolle, was Andreas Oeggerli als Erbe benutzte, um Härkingen wieder in Front zu bringen. Alles auf eine Karte setzend, kamen die Besucher zu aufgelegten Konterchancen, wobei eine in der 94. Minute durch Flury zum 1:3 führte.

 

Für André Grolimund, Juniorenobmann Härkingen, war der Sieg die Ernte für das Chancenplus in der ersten Halbzeit, wobei Hägendorf gut mitgespielt und den Leader lange gefordert habe. Ständerat Rolf Büttiker: «Den Ausschlag gab die athletische Verfassung der Härkinger und das richtige Zweikampfverhalten. Hägendorf wirkte oft etwas verspielt.»

 

 

Telegramm:

Breite. – 200 Zuschauer. – SR: Roger Gyger. - Tore: 8. Lino 1:0. 31. Flury 1:1. 65. Andreas Oeggerli 1:2. 94. Flury 1:3.

Hägendorf: Studer; Gyger, Zampino, Milucky, Hädener; Shala, Aebi, Rudaj, Casale (80. Keller); Lino (70. Dullaj), Zaccardo.

Härkingen: Brönnimann; Büttiker, Lukas Oeggerli (67. Manfred Bühlmann), Rütti, Michael Heim, Andreas Oeggerli; Spuler (50. Ilgaz), von Arx, Weilenmann, Flury, Matthias Heim.

Bemerkungen: Härkingen ohne Ammann (gesperrt) und Stöckli (verletzt).