5. Liga: FCH - SC Fulenbach 4:1 (2:1)

Sieg im Nachtragsspiel

FCH: Von Büren, Bhend, Scuderi, Lenz, Jäggi, Müller, Heim, Bösiger, Marbet, Ulrich, L. Wyss.

Auswechselspieler:: Büttler, Lüthi, Nützi, Studer, Wyss R., Haldemann, Felber

Tore: 17. Marbet; 25. Ulrich (P), 32. Fulenbach, 88. Marbet, 92. Büttler.


Unser heutiger Bericht aus der Sicht eines Auswechselspielers:

Um 19.00 war es soweit, ich sass in der Kabine und zog mich langsam um. Da wir aus dem Vollen schöpfen konnten, wusste ich bereits, dass mich ein langer Abend auf dem Ersatzbänkli erwarten wird. Also stellte ich mich in den Dienst der Mannschaft und nahm etwas möglichst Leichtes mit aufs Spielfeld, schliesslich waren wir 7 Auswechselspieler, da sollen die anderen auch was tragen. Vor dem Spiel durften wir ein bisschen von Büren einschiessen, wobei er kaum Schüsse aufs Tor parieren musste, irgendwie wurde so auch klar, warum wir nur zweite Wahl waren.

Dann ging’s los. Mir fiel die Ehre zuteil, die offizielle Matchstatistik zu führen. Ich hoffte dementsprechend auf ein ruhiges Spiel mit wenig Toren, damit ich nicht allzu viel zu tun hatte. So verging dann auch die erste Viertelstunde ohne, dass ich was notieren musste. Aber meine Mannschaft begann druckvoll und entschlossen. Bereits nach knapp zwei Minuten zappelte der Ball im Netz, aber leider war Heim im Offside. Auch in der Folge war Härkingen spielbestimmend, doch ein Tor fiel erst in der 17. Minute. Ulrich passte zu Marbet, der alle Zeit der Welt hatte und souverän einschob. Das freute natürlich auch mich am Spielfeldrand, auch wenn ich nun was zu schreiben hatte. Danach wechselte Rouge bereits das erste Mal, damit das Tempo hoch gehalten werden konnte. In der 25. Minute provozierte der FCH einen Penalty, den Ulrich via Pfosten zum 2:0 verwandelte. Kaum fertig mit der Notiz zum 1:0 musste ich also schon wieder was schreiben, ein ruhiger Abend sieht anders aus.
Fulenbach wurde danach etwas stärker, aber ohne, dass zwingende Torchancen zugelassen werden mussten. Das 2:1 fiel nach einem Sonntagsschuss aus der Rückraum, während der excellent eingeschossene von Büren vielleicht etwas weit vor dem Tor stand. Das Gegentor nehmen wir also gerne auf unsere Kappe und versuchen nächstes Mal etwas mehr Bälle aufs Tor zu bringen.

Danach war auch schon Pause, ich war wiedermal vollständig im Stress. Tee holen, Schulter- und dumme Sprüche klopfen, alles kein Zuckerschlecken, um ehrlich zu sein.

Nach der Pause wurde Fulenbach dann etwas stärken. Meine Fingernägel wären arg in Mitleidenschaft gezogen worden, wenn ich denn welche gehabt hätte. So blieb es beim nervösen Rumtigern in der Coachingzone.
In der 88. Minute wurde ich dann erlöst, Ulrich spielte Marbet steil an, der zog leichtfüssig am letzen Fulenbacher vorbei und erzielte via Lattenunterkante das erlösende 3:1. Beim Jubeln hatte ich dann noch meinen einzigen Zweikampf des Abends, da Ulrich seinen dritten Scorerpunkt des Abends mit mir feiern wollte und mir dabei auf die Zehen trat. So hatte ich in der Folge auch was zum Jammern. Dann brachte Rouge noch Büttler, der den Ball in der 92. Minute zum 4:1 Endstand ins Tor bugsierte. So war die Sache endgültig gegessen und der Sieg im Trockenen.
Nach einer Attacke auf Heim, musste auch ich noch in mein Trikot schlüpfen. Bis ich aber eingewechselt werden konnte, war das Spiel natürlich vorbei, aber man sieht, so ein Auswechselspieler muss bis zur letzten Minute auf Zack sein. Er muss Leute aufmuntern, dem Trainer ab und zu bewundernde Blicke zuwerfen, wenn der wiedermal einen entscheidenden Wechsel tätigt, reihenweise Flaschen füllen, clevere gelbe Karten beklatschen, dumme Karten verurteilen und am Schluss muss er helfen, die Bier Kiste zu leeren. Man sieht, nicht jeder hat das Zeug ein guter Auswechselspieler zu sein.