3. Liga: FC Hägendorf - FCH 2:1 (1:0)

Hägendorf war das stärkere Kellerkind

Hägendorf setzte sich im Duell der Tabellenletzten durch und hält so den Anschluss an die Konkurrenz. – In Härkingen wird man deswegen allerdings nicht nervös.

«Es fehlt uns eigentlich nie viel», erklärte Härkingens Trainer André Misteli nach dem Spiel: «Gegen Däniken, Olten, Winznau und Olympia waren wir immer nahe an einem Punkt oder an einem Sieg.» Auch in Hägendorf wurden die Härkinger nur knapp geschlagen. Das Kellerduell der beiden Tabellenletzten und zweiten Mannschaften war auch ein Duell des schwächsten Angriffs (Hägendorf schoss acht Tore in neun Spielen) und der schwächsten Abwehr (Härkingen erhielt 25 Gegentreffer in neun Partien). Dem Hägendörfer Trainerduo Richner/Kamber war die Härkinger Abwehrschwäche vor dem Spiel ebenfalls aufgefallen, daher rückten die Gastgeber von ihrem standardmässigen 3-5-2 ab und versuchten, Härkingen mit drei Angreifern und einer 4-3-3-Aufstellung unter Druck zu setzen.

Erste Torchance, erstes Tor
Die erste Torchance des Spiels erspielten sich jedoch die Gäste. Bereits nach acht Minuten startete Härkingen einen Konter über Spielmann; dieser bediente Büttler, Hägendorfs Torwart Hilfiker lenkte den Schuss des Härkinger Stürmers schliesslich über die Latte. Nur wenige Minuten später flankte Hunziker in den Härkinger Strafraum – Dominik Burri stand richtig und verwertete die erste Torchance der Gastgeber gleich zum 1:0.

Kurz nach dem 1:0 hatte Burri erneut die Möglichkeit, etwas für den Ruf der Hägendörfer Stürmer zu tun. Nach 20 Minuten hatte Saracino aus bester Position den Pfosten getroffen, der Ball prallte zu Burri vors leere Tor, der Direktschuss des Hägendörfers knallte an die Latte. Von dort gelangte der Ball auf die rechte Seite, wurde in die Mitte geflankt, Burri war mit dem Kopf zur Stelle – und köpfte knapp daneben.

Kompliziert – aber erfolgsgekrönt
Der Start in die zweite Hälfte versprach viel. Vor der Pause war das Spiel vorwiegend von Aktionen im Mittelfeld geprägt gewesen, in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel zeigten sich beide Teams angriffslustig und selbstbewusst. Nach fünf Minuten und mehreren guten Aktionen auf beiden Seiten spielte Hallwyler nach einem Missverständnis in der Hägendörfer Abwehr Schaller frei, dieser traf via rechten Innenpfosten zum Ausgleich.

Danach dauerte es bis 20 Minuten vor Schluss, bis sich wieder Erwähnenswertes zutrug. Zuerst hatte Büttler die Führung für Härkingen auf dem Fuss, schlug jedoch aus bester Position am Ball vorbei. Kurz darauf nahm Saracino eine Flanke von rechts im Härkinger Strafraum sehr umständlich an, wurde dabei nicht gestört und bezwang Torhüter Stefan Bühlmann in der unteren rechten Ecke.

«Es sind noch 36 Punkte zu vergeben»
Beat Kamber bemängelte nach dem Spiel vor allem die Chancenauswertung seiner Equipe: «Wir hätten das Spiel viel früher entscheiden können. Nach der 2:1-Führung hatten wir eine Konterchance nach der anderen, sind aber jedes Mal auf den Gegner aufgelaufen.» Auch Misteli sah vorwiegend in der Abwehr Verbesserungsbedarf, wollte jedoch nicht allzu schwarz malen: «Wir haben uns als Aufsteiger mittlerweile gut ans Niveau der Liga gewöhnt und werden immer besser – ausserdem sind in dieser Saison noch 36 Punkte zu vergeben. Verloren ist noch lange nichts.»

Telegramm:
Breite. – 50 Zuschauer. – SR: Kocher. – Tore: 14. Burri 1:0. 50. Schaller 1:1. 70. Saracino 2:1.
Hägendorf: Hilfiker; Dullaj; von Felten, Zaugg, Huber; Hunziker, Richner (77. Flükiger), Maurer; Burri (79. Saner), L. Limanaj (93. Patrick Studer), Saracino.
Härkingen: Stefan Bühlmann, Steinmann, Manfred Bühlmann (57. Christian Studer), Rötheli, Zeltner; Berger (74. Marbet), Guldimann, Schaller, Ramseier (46. Hallwyler), Büttler, Wiederkehr.
Bemerkungen: 57. Manfred Bühlmann verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 25. Ramseier. 90. Maurer.