Tagebuch TL Zwöi Mallorca 2020

Tägliche Updates aus dem Süden

Donnerstag, 5. März 2020

Donnerstagmorgen, 04.00h. In einer nassgrauen Märznacht trifft sich s’Zwöi, um sich in wärmere und für Fussball (und Ausgang?) angenehmere Gefilde zu begeben. Von Nützis chauffiert (grosses Merci an dieser Stelle!) ging es nach Basel um von dort aus ins Fahrradparadies Mallorca zu fliegen. Offenbar könne man dort auch Feste feiern, hat man uns gesagt… Kaum angekommen wurde man schon auf den Trainingsplatz gejagt. Das Wichtigste im Training war natürlich das traditionelle Jung gegen Alt am Ende des Trainings. Nicht einmal der versierteste Poet könnte dieses Spiel spannend schreiben; mit einem rekordverdächtigen 9-1 wurde Jung vernichtet. Danach traf man sich im Bierkönig – wie es der Name sagt ein bekanntes Kulturlokal/Museum –, um sich ein kurzes Apéro zu gönnen. Offenbar gab es ein, zwei Partylöwen, die nach dem Znacht sogar nochmals die Insel unsicher machten. Aber selbstverständlich waren um 22.17h alle nüchtern im Bett.

Freitag, 6. März 2020

Früh ging es schon wieder aus den Federn, stand doch am Freitag ein Training und ein Testspiel an. Entsprechend wurden die Übungen von den Trainern so ausgewählt, dass wir Spieler am Nachmittag noch bei Kräften sein würden. So fiel auch Alt gegen Jung verhältnismässig kurz aus, was sich dann lediglich in einem 2-1 für die Routiniers niederschlug. Somit hat Alt von nun an Matchpoint, aber sie werden den Sack wohl bereits im nächsten Training den Sack zumachen. Am Nachmittag zeigte sich dann, dass der eine oder andere Spieler wohl etwas zu viel Schlaf erwischt hatte… Obwohl wir gegen den FC Villmergen Mühe hatten ins Spiel zu kommen, wurden die Aargauer zu Beginn kaum gefährlich. Glücklicherweise hatte Gyger bereits vor dem Spiel beschlossen, dass wir schon vor Spielbeginn mit einem Tor in Führung liegen. So wollten wir üben, wie wir eine Führung mit geparktem Bus über die Zeit retten können. Als Torschütze haben wir uns Lenz ausgedacht. Er behauptet, dass er das Tor selbstverständlich per Seitfallzieher erzielt hätte. Mit hochstehendem Aufbauspiel im kurzerhand einstudierten 5-4-1-System brillierten Adis und Chäslis und Tonis und Roles Mannen und wussten die zahlreichen Zuschauer bestens zu unterhalten. Interimstorwart Ulrich musste sich kaum auszeichnen, was zu einem Drittelsresultat (ja, der Gegner wollte 3x 30min spielen) von 0-0 führte. Im zweiten Drittel mussten wir gegen den Wind agieren, wodurch sich die Villmerger etwas mehr in Szene setzen konnten. Nach einem Fehler im Aufbauspiel landete dann der Ball auch prompt im grün-weissen Netz. Selbst wurden die Mannen in Hellblau nur selten gefährlich, weswegen (SPOILER ALARM!) auch am Ende die offensive Null (also Eins, da Lenz) stehen sollte. Im letzten Drittel liessen dann die Kräfte mit jeder Minute noch etwas mehr nach, die vielen lädierten Spieler verbesserten unsere Chancen auf eine Wende nicht wirklich. So konnten die Aaargauer dann auch noch einen Ofen montieren und das Spiel am Ende mit 2-0 (also 2-1) für sich entscheiden. In Sachen Zimmermeisterschaft gibt es übrigens kaum News, bei den verschiedenen lustigen Spielen wechseln sich die Gewinner häufig ab, während Team Sangria Boys auffällig häufig am Ende der Rangliste zu finden ist…
Morgen früh bestreiten wir dann unser nächstes Training, am Nachmittag können wir uns dann endlich ein wenig erholen und machen einen kleinen Ausflug. Unser mitgereistes Betreuerteam hat sich hoffentlich etwas Tolles überlegt, wir sind gespannt…

Samstag/Sonntag, 7. und 8. März 2020

Hallo zäme, geits be öich? Ja, der regelmässige Leser musste leider gestern ohne Lektüre auskommen. Doch der Reihe nach… Am Freitagabend wagte man sich etwas unter die Leute, schliesslich hatte man ja mit dem Früh-zu-Bett-gehen schlechte Erfahrungen gemacht. Im Kulturlokal Bierkönig wurde eine Vernissage eröffnet, weswegen der Künstler zum Stehapéro einlud. Allzu lange ging man dann trotzdem nicht in die Schnäpse, schliesslich stehen ja noch einige Trainings an.

Das Training am Samstagmorgen wurde mit einem hochstehenden Fussballtennis eröffnet, ehe auf die obligaten Ballhalteübungen zurückgegriffen wurde. Vor dem abschliessenden Mätchle erhielt Jung noch die Chance, um mit einer Torschussübung noch einige Punkte in der Wochenwertung aufzuholen. Obwohl den Alten wurde gar noch eine Minute der zur Verfügung stehenden Zeit abgezogen wurde, konnte Jung nicht reüssieren. Zu massiert stand der alte Abwehrriegel, nicht einmal der Junge im Tor verhalf seinem Team zu den dringend benötigten Punkten. Im Abschlussmätchli schlug sich Jung wieder einmal selbst und zog nach einem unnötigen Eigenfehler mit 0-1 den Kürzeren. Dennoch jubilierten sowohl Senioren wie Junioren, da 24 trainingsfreie Stunden anstanden. Unter der Leitung des Betreuerstaffs machte man sich auf um die Isla de Mallorca zu erkunden. Viel Zeit verbrachte man dann im historischen Museum Shamrock Pub, ehe man in der Gaststube Hard Rock Café dinierte. Weil der Ball auch am Sonntagmorgen ruhte (ganz im Stile der helvetischen Profifussballer…), wurden Adis und Chäslis und Tonis und Roles Mannen ausnahmsweise auch nach 22.15h noch ausserhalb des Hotels gesichtet.

Der Sonntagmorgen ist dann schnell erzählt: ausschlafen, schwadern im Pool, Vorführung vorbereiten. Das Nachmittagstraining wurde dann mit dem neu kreierten Cha-Cha-Slide-Aufwärmen eingeläutet, bevor komplizierte Passübungen vorgestellt wurden. Da diese mit Bravour umgesetzt wurden, hatte man sich Torschussübungen und ein langes Mätchle verdient. Wie beim Zwöi (böse Zungen behaupten im gesamten FCH) üblich, landeten die Bälle eigentlich stets in den Armen des Torwarts. Im abschliessenden Jung gegen Alt wurde den Jungen noch eine allerletzte Chance gewährt: das Mätchli gab nicht nur einen Punkt für den Sieg, sondern jedes erzielte Tor floss direkt in die Wochenwertung. Das Bemühen auf Seiten der Jungen war gross, jedoch war es die Routine der Alten (und dumme Eigenfehler der Junioren), welche zu einem neuerlichen Erfolg der Teamsenioren führte. Im Anschluss wurde die Wochenwertung auch offiziell für beendet erklärt, die Jungen gratulieren den Alten zum verdienten Erfolg!

Nach dem vorletzten Training stand dann auch das Finale der Zimmermeisterschaft an. Unter dem Motto «Film ab» hatte sich jedes Zimmer zu einem ihnen zugeteilten Film etwas einfallen lassen und ein kurzes Theater präsentiert. Egal ob Hangover, Fluch der Karibik, Schuh des Manitu, James Bond, Titanic oder Terminator; die Präsentationen fielen zum Erstaunen aller (und zum Unmut des nicht so toleranten/offenen/spassfreudigen Personals) äusserst einfallsreich und amüsant aus. Der Sieger stand zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht fest, daher morgen mehr…

Den Abschluss des Tages bildete die Hamburgertaufe, wobei gleich 8 (!) Hämbis ihre kulturellen, tänzerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen durften. Die Glorreichen Acht wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, welche beide eine Darbietung zum Thema «Schwanensee» auf die Beine stellen mussten. Zur Überraschung vieler waren es die jüngeren Hamburger, welche die Challenge für sich entscheiden konnten. Ehrlicherweise muss man jedoch das Fazit ziehen, dass Alt über besseres Rhythmusgefühl und ausgeprägtere Tanzfähigkeiten verfügt, die Jungen jedoch näher am geforderten Thema blieben. Nun noch kurzer Ausgang, da morgen huren früh wieder Training.

Montag, 9. März 2020

Um 22.38h vermeldete der Nachtportier, dass alle von Adis und Chäslis und Tonis und Roles Mannen vom Ausgang zurück waren. Man hat also für Zwöi-Verhältnisse ziemlich über die Stränge geschlagen. Dies merkte man auch am nächsten Morgen, als manche mit nur acht Stunden Schlaf zum Zmorge erschienen. Die Müdigkeit musste auch im Training erst etwas abgelegt werden, in den ersten Übungen schlichen sich viele Unkonzentriertheiten ein. Man fing sich jedoch und konnte in den Passübungen zu altbekannter Stärke zurückfinden. Im Alt gegen Jung ging es für einmal nur noch um die Ehre. Nach verhaltenem Start mit viel Mittelfeldgeplänkel konnten die Jungen für einmal einen Fehler der Alten ausnutzen und mittels Weitschuss mit 1-0 in Führung gehen. Wie gehabt hielt diese jedoch nicht lange an, Chäsli konnte für die Teamsenioren mittels direkt verwandeltem Eckball (kein Witz!) ausgleichen. Die neuerliche Führung der Junioren erfolgte nach gutem Stören im Aufbauspiel. Das Spiel neigte sich langsam dem Ende zu, weswegen beide Teams auch noch die allerletzten Kräfte zu mobilisieren versuchten. Alt konnte nochmals ausgleichen (Eigenfehler der Jungen ausgenutzt – alt bekannt), ehe Jung mittels verwandeltem Foulelfmeter erneut das Score zu erhöhen wusste. Der Penalty war natürlich absolut gerechtfertigt, ausser wenn man die Alten fragt, welche gar eine Schwalbe gesehen haben wollen. In der Druckphase der Senioren ganz zu Ende des Matchs fielen noch zwei weitere Tore: zunächst konnte Jung die entblösste alte Abwehr düpieren, ehe alt nochmals den Anschlusstreffer markieren konnte. Wie gegen Villmergen getrainiert, schaukelten die Junioren den Sieg und somit den Ehrenpunkt locker nach Hause.

Nach dem Packen und Auschecken traf man sich noch ein letztes Mal am Pool um vom Betreuerstaff noch ein letztes Mal überrascht zu werden. Sie hatten nicht nur die Wochenwertung zusammengestellt, sondern sich auch noch die Mühe gemacht, eine Oscarverleihung auf die Beine zu stellen. Die Wochenwertung konnten die Shot Stars für sich entscheiden, woraufhin sie den weltbekannten Zwöi-Wanderpokal in Empfang nehmen durften. Herzliche Gratulation an dieser Stelle! Die Sangria Boys konnten ihr Defizit nicht mehr wettmachen und dürfen sich ab sofort für (mindestens) ein Jahr Wochenloser nennen. Die Oscars wurden in insgesamt 16 Kategorien vergeben, wobei jeder der Gewinner eine kurze Dankesrede halten musste. Diejenige des Berichteschreibers erfolgt nach Absprache am Ende dieses Berichts. Hier die Oscargewinner 2020:
- Bester Dompteur/Regisseur: Adrian Gyger
- Für sein Lebenswerk ausgezeichnet: Markus «Chäsli» Rüsi
- Bester Ministrant: Lars Gschwind
- Sittenwächter der Weltmeere: Dominik Rötheli
- Bester Drehbuchautor (Sportdrama): Dominik Nützi
- Beste Actionszene / TNT-Experte: David Lenz
- Beste weibliche Hauptdarstellerin: Benjamin Zeltner
- Bester Ausspann: Reto Gutschier
- Beste Imitation einer fiktiven Person: Maël Berger als Alan Harper
- Dramatischster Act mit bestem Tattoo: Remo Marbet
- Goldene Himbeere für seinen Auftritt im legendären Kurzfilm «Hallo zäme, geits be euch?»: Florian Büttiker
- Bestes 80er-Remake: Yves Liechti
- Beste Imitation einer realen Person: Pascal Krüger als Pietro Lombardi
- Bester Act aus der Kategorie LGBTQ+: Dominik Bhend
- Newcumer des Jahres: Duncan Wittlin
- Gewinner des X(Bein)-Factor-Preis 2020: Manuel Scuderi

Gemeinsam machten wir dann noch einen Spaziergang an die Strandpromenade, wo wir ein leckeres Essen geniessen durften und freundlicherweise die Möglichkeit erhielten, diverse Sonnenbrillen käuflich zu erwerben. Nun warten wir auf den Car, der uns an den Flughafen bringt, bevor wir die Heimreise in die schöne aber nasskalte Schweiz antreten werden. Wir haben uns auch dieses Jahr wieder prächtig amüsiert, hart getrainiert und manche haben auf wie neben dem Platz einiges dazugelernt. Wir hoffen ihr lest und seht uns bald wieder, die erste Möglichkeit bietet sich am Sonntag, 22.03.2020 beim Rückrundenstart in Trimbach. In diesem Sinne, frei nach Büne Hueber: Häbet Sorg, löit üch nüt log falle, nie, nie, nie!

Hasta la próxima
s’Zwöi

"Liebe Academy, ich danke euch 1000fach für die unglaubliche Ehre, welche mir hier zu Teil wird. Seit ich ein kleiner Junge war, habe ich von diesem Tag geträumt und nun ist er da! Ich weiss, dass ich beim Dankesagen ganz viele Leute vergessen werde, aber ich werde euch alle später noch umarmen! Zunächst danke ich meiner Frau Melissa, meiner Freundin Ingeborg, meinen drei Kindern und meinen anderen Kindern, die ich nicht kenne. Ohne euch wäre all dies nicht möglich gewesen! Ein grosser Dank geht auch an Torsten aus Pforzheim, meinem Agenten, ohne den ich mich in der Welt des Films nicht zurechtgefunden hätte. (An dieser Stelle wäre ein Dank an Harvey Weinstein und seine Produktionsfirma geplant gewesen, der Berichteschreiber verzichtete jedoch aus Furcht vor einem Twitter-Shitstorm auf diesen Satz. Er dankt stattdessen einer anonymen Person namens H.W.). Gracias an denjenigen, der unseren letzten Trainingsball geklaut hat und muchas gracias für den atemberaubend guten Service im Hotel Parisa Bali. Ebenfalls ein grosses Danke an den Bierkönig, das Chupa Chupa und das Shamrock Pub; ihr habt uns die Zeit auf Malle so angenehm wie möglich gestaltet.
Auch unsere aktuellen, vergangenen und zukünftigen Sponsoren mögen verdankt sein, eure Unterstützung ermöglicht unseren Erfolg (oder zumindest unseren Versuch erfolgreich zu sein). Die letzten Dankeschöns gehören allen Trainern, Betreuern und Organisatoren des Trainingslager 2020, gerne nächstes Jahr wieder. Vorschlag: zwei Wochen in Rio… Der allerletzte Dank gehört natürlich euch Fans. Euch, die unseren Seich lesen. Euch, die uns bei Wind und Wetter auf dem Platz zuschauen. Euch, die unsere schlechten Launen nach Niederlagen und unsere Überheblichkeit nach Siegen ertragen müssen. Euch allen ein fettes mutschass gratziass!"