Der Pokal geht zurück nach Subingen. Das Team von Trainer Dominik Ellenberger schlägt den FC Härkingen vor mehr als 2000 Zuschauern im Mittleren Brühl in Solothurn. «So ein Moment ist unbezahlbar, einfach nur wow», sagt Luca Cappelli, der den einzigen Treffer des Spiels erzielt.
«Es ist schwierig, so kurz nach dem Match zu beschreiben, was in mir vorgeht», suchte Subingens Matchwinner Luca Cappelli nach Worten. «Ich fühle mich super. So ein Moment ist unbezahlbar, einfach nur wow.» Drei Tage nach seinem 22. Geburtstag erzielte er im Cupfinal im Mittleren Brühl in Solothurn vor mehr als 2000 Zuschauern das einzige Tor. Aussenverteidiger Benjamin Brunner spielte den Ball in der 67. Minute von der rechten Seite ins Zentrum zu Leo Schrittwieser, der legte auf die linke Seite rüber zu Cappelli, welcher Platz hatte und flach und unhaltbar für Härkingens Goalie Daniel Lisser einschob.
Dabei war Cappellis Einsatz lange Zeit fraglich. Er hatte sich im Meisterschaftsspiel gegen Biberist vor dreieinhalb Wochen eine Zerrung am Oberschenkel zugezogen und deshalb die letzten drei Spiele verpasst. «Ich bin immer noch leicht verletzt», sagte er. Vor dem Final sei er «brutal nervös» gewesen: Alle hätten ihn gefragt, ob er überhaupt spiele. Und er wusste es selbst nicht so genau: «Ich dachte, dass ich wahrscheinlich von Anfang an spiele, aber ich befürchtete auch, dass es nach fünf Minuten gleich wieder vorbei sein könnte.»
Sein Motto war: Lieber fünf gute Minuten spielen statt neunzig schlechte. Rückblickend sei er froh, dass er so lange durchgehalten habe: «Nach dem Tor bekam ich gleich einen Krampf. Eine grosse Last ist von mir abgefallen und mein Körper hat mir gezeigt, dass es jetzt einfach nicht mehr geht und ich raus muss.» Cappelli sprach vom wichtigsten Tor, das er je geschossen habe. Und von dem Tor, das ihm am meisten bedeutet. «Ich habe Schritti gesehen und ihm zugeschrien, was man ja eigentlich nicht machen sollte, und er legte rüber», beschrieb er die Szene, die zum entscheidenden Treffer führte. «Normalerweise mache ich den mit Vollspann. Ich weiss nicht, was mich heute geritten hat. Ich habe es mal mit dem Innenrist versucht und es hat geklappt.»
Die Effizienz machte den Unterschied
Im Vergleich zum Vorjahr, als der FC Subingen dem FC Iliria nach einem Zehn-Tore-Spektakel im Penaltyschiessen unterlag, war es diesmal ein unspektakulärer Final mit nur ganz wenigen Torchancen. Die beste Möglichkeit der ersten Halbzeit hatte der FC Härkingen nach einer Viertelstunde. Subingens Goalie Pascal Schwaller liess den Weitschuss von Nils Wernli nach vorne prallen und parierte den Nachschuss von Chris Rauber reflexschnell. Der dritte Versuch von Yanick Oumaray landete von einem Verteidiger abgelenkt am Aussenpfosten.
Der erste Aufreger nach der Pause war das Führungstor der Subinger. «Es war ein ausgeglichenes Spiel. Nach dem 0:1 hatten wir kurz einen Knick drin – das kann passieren», fasste Härkingen-Trainer Roger Stöckli zusammen. «In der Schlussphase probierten wir noch einmal alles. Da waren ein paar Riesen-Paraden von Schwaller dabei. Hut ab, wie er das gelöst hat.» Seinem Team könne er nichts vorwerfen, fügte er hinzu: «Wir waren ab der ersten Minute bereit, haben daran geglaubt, aber es reichte leider nicht. Die Chancenverwertung war der Unterschied. Uns hat die Effizienz gefehlt, wir konnten das Glück nicht auf unsere Seite ziehen.»
Egal wie, Hauptsache den Pokal geholt
Der FC Subingen musste in den letzten Minuten des Spiels zittern. Ein Schuss von Nils Wernli streifte nur knapp am Kasten vorbei (88.), Yanick Oumaray schoss zuerst aus spitzem Winkel drüber (90.) und sah wenige später seinen Abschluss aus kurzer Distanz von Schwaller mirakulös pariert (94.).
In der Meisterschaft konnten die Härkinger den FC Subingen in dieser Saison zweimal bezwingen. In der Vorrunde auswärts mit 3:0 und am Sonntag, vier Tage vor dem Cupfinal, daheim mit 2:0. Diesmal behielten die Subinger das bessere Ende für sich. Das Team von Dominik Ellenberger holte sich damit den Pokal zurück, den es 2022 mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Bellach zu Hause auf dem Affolter letztmals errungen hatte.
Sie hätten die bittere Niederlage gegen Iliria aus dem vergangenen Jahr unbedingt ausmerzen wollen, sagte Ellenberger, der von einem hart erkämpften Sieg sprach: «Das Spiel war fünfzig zu fünfzig. Es war von beiden Mannschaften sicher kein schöner Fussball, eher ein Gekicke. Aber am Schluss ist es egal wie, es geht nur darum, den Pott zu holen. Es ist schön, dass der Pokal wieder in Subingen ist.» Nach der Niederlage am Sonntag in der Meisterschaft hätten sich die Spieler jeden Tag gesehen und an sich gearbeitet, so Ellenberger: «Das hat es ausgemacht. Der eine oder andere Spieler kam von Verletzungen zurück. Dadurch hatten wir mehr Power als am Sonntag und wir konnten es durchziehen.»
Quelle: Oltner Tagblatt (Noah Born und Raphael Wermelinger)
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Telegramm:
Mittleres Brühl. - 2200 Zuschauer. - Tor: 68. Cappelli 0:1.
Härkingen: Lisser; Müller, Wyss, Näf, Wermuth (66. Stuparanovic); Rauber (45+2. Rietschin; 72. Baumgartner), Marti (79. Avdulovic), T. Büttiker, Wernli, Oumaray; J. Büttiker.
Subingen: Schwaller; Gasche, Feuz, Schrittwieser (77. Künzler), Brunner, Pauli (70. Baschung), Gräf, Cubuk (87. Wiedmann), Siegenthaler, Cappelli (69. Zürcher), Vodic (80. Wolf).
Bemerkungen: Härkingen ohne Micelli, Heim, Schmidt, Schwegler, Heutschi. Verwarnungen: 30. Rauber. 30. Siegenthaler. 33. Gräf. 35. Näf. 51. Müller. 86. Ellenberger.