3. Liga: FCH - FC Wolfwil 3:0 (2:0)

Matthias Heims Tore 14, 15 und 16

 

Im klassischen Gäuer Derby besiegte der Starter aus der Poleposition Härkingen den gefährlichen und bissigen Aussenseiter Wolfwil verdient mit 3:0 (2:0). Dreifacher Torschütze in diesem engagierten Match war Matthias Heim, der als Matchwinner seine persönliche Trefferbilanz neu auf 16 Saisontore verbesserte und damit die Torschützenliste unangefochten anführt.

 

Die Gäste gaben mit ihrer Offensivparole gleich von Beginn weg zu verstehen, dass sie keineswegs willens waren, als Punktelieferanten von der Aesch abzuziehen. Entsprechend mächtig legten sich die Gäste ins Zeug und entwickelten ordentlich Druck nach vorne. Wolfwil benutzte für die Startoffensive vor allem das linke Couloir, in dem Spielertrainer Marcel Bargetzi sich als Einfädler verheissungsvoller Aktionen entpuppte.

 

Ballverlust führte zum 1:0

Ein stupider Ballverlust der Gäste in der neutralen Zone führte zu einem schnellen Gegenstoss mit einer weitgezogenen Flanke auf den auf Halblinksposition lauernden Matthias Heim, der am herauslaufenden Brütsch vorbei einschob.

 

Das Spiel glich sich immer mehr aus, die Platzherren hatten den Tritt gefunden und den Respekt vor dem Gegner abgelegt. Ein weiterer Treffer der Nummer 16 musste nach einer neuen Freistossvariante wegen Abseits aberkannt werden (30.), und nach einem weiteren Freistoss prallte der Ball Meyer vor die Füsse, dessen Schuss bei Alarmstufe eins noch abgewehrt werden konnte.

 

Erster Eckball führte zum 2:0

In der gleichen 34. Minute kam Härkingen zum ersten Corner, der von Oeggerli auf den näheren Pfosten getreten und vom entschlossenen Matthias Heim zum 2:0 verwertet wurde. Während die Gäste immer mehr Mühe hatten, das Schwergewicht in die gegnerische Platzhälfte zu verlagern, fanden die Platzherren zu ihrem gewohnten schnellen und druckvollen Spiel.

 

Auf einem zunehmend glitschiger gewordenen Terrain versuchte Wolfwil nach dem Seitenwechsel alles. Angesichts des wie gewohnt gut organisierten Gegners mussten zwangsläufig Risiken eingegangen werden, die Härkingen im Offensivbereich noch gefährlicher machten. Allerdings hatten die Gäste insofern Pech, als Büttikers Schuss beängstigend die Querlatte rasierte (55.). Dies war zugleich das Signal für die weiterhin kompakten Aaregäuer, an den Umschwung zu glauben. Allen Bemühungen zum Trotz, die Härkinger Abwehr erwies sich zunehmend als uneinnehmbare Festung, weil den Rotschwarzen in Strafraumnähe die Entschlossenheit, aber auch eine Spur Cleverness fehlten. In dieser Phase hatte das Glück die Besucher bereits verlassen.

 

3:0 knickte alle Hoffnungen

Nach einer Stunde wickelten sich die heissen Szenen vor Brütsch ab, der verschiedentlich Gelegenheit hatte, sich auszuzeichnen. So in der 68. und 69. Minute, als er gefährliche Schüsse von Matthias Heim spektakulär abwehrte. Zuvor hatte er indessen Glück, als nach Vorarbeit von Flury der Torschütze vom Dienst den berühmten Bruchteil zu spät kam, um einzuschieben. In der 78. Minute war gegen den platzierten Eckschuss des Hauptdarstellers an diesem Nachmittag kein Kraut gewachsen. Matthias Heim traf zum Dritten. Übrigens kein Zufallsprodukt, denn der Neuendörfer und Sohn eines berühmten Politikers erzielte in dieser noch jungen Meisterschaft bereits gegen Egerkingen, Klus/Balsthal und Kestenholz drei Treffer.

 

Für den Matchwinner, der im Militärdienst steckt, geht der Sieg in Ordnung. Gegen Wolfwil immer etwas Spezielles. Nationalrat Alex Heim freute sich natürlich über die Treffsicherheit seines Sohnes und befand, dass Härkingen aggressiver auftrat und gegenüber der letzten Saison kämpferisch zulegte. «Der Gruppensieg dürfte diesmal wirklich nur über Härkingen führen», gibt sich der Fussballexperte überzeugt.

 

Philipp Kissling, Präsident des FC Wolfwil, akzeptierte sportlich das Verdikt. «Härkingen gewann verdient und verfügt in Matthias Heim über einen Vollblutstürmer mit Torinstinkt. Obwohl kämpferisch nichts zu bemängeln ist, können wir derzeit dem Leader nicht Paroli bieten. So gesehen ist die Niederlage nicht tragisch.»

 

Wolfwils Spielertrainer Marcel Bargetzi haderte mit dem Ref, ohne ihn für die Niederlage verantwortlich zu machen. «Wir haben alles gegeben und alles verloren, nämlich früh auch die beiden Manndecker, was zu Umstellungen führte. In einigen Phasen, wie bei den beiden Lattenstreifschüssen, fehlte uns das Quäntchen Glück.»

 

Telegramm:

Aesch. - 150 Zuschauer. - SR: Özkan.- Tore: 16. Matthias Heim 1:0. 34. Matthias Heim 2:0. 78. Matthias Heim 3:0.

Härkingen: Brönnimann; Büttiker, Rütti (40. Roger Stöckli), Oeggerli (78. Spuler), Ammann, Michael Heim; Meyer, Oeggerli, von Arx; Flury, Matthias Heim (80. Weilenmann).

Wolfwil: Brütsch; Christof Ackermann (25. Nützi), Grossenbacher (46. Venneri), Hügli, Dominik Ackermann; Bader, Niggli, Bargetzi, Nyffeler (55. Kurt Ackermann), Büttiker, Beetschen.

 

Die besten Torschützen: Matthias Heim (Härkingen) 16 Tore, Edgar Dias (Trimbach) 9, Philipp Büttiker (Wolfwil) 8, Haydar Sögüt (Juventus Dulliken) 8, Dalip Asani (Dulliken) 7.

 

 

Quelle: Oltner Tagblatt (Walter Ernst)