2. Liga inter: FCH - FC Nordstern 1:0 (0:0)

Michael Heim sorgt für Härkinger Party

 

In einem zähen Spiel, in dem jede Torchance erkämpft werden musste, holte sich Härkingen trotz eines Platzverweises drei wichtige Punkte.

 

Von einem glücklichen Sieg wollte Erich Hert nach dem Spiel nichts wissen. Beide Mannschaften hätten kaum Torchancen gehabt, «warum soll dann am Ende nicht die Mannschaft gewinnen, die mehr gelaufen ist und gekämpft hat?», fragte Härkingens Trainer. Michael Heim hatte in der 86. Minute nach einem Freistoss von Roger Stöckli per Kopf den Siegtreffer erzielt. Dass das für den FCH im Abstiegskampf so wichtige Tor nach einer Standardsituation fiel, war kein Zufall. Sämtliche Härkinger Torchancen – fünf an der Zahl – entwickelten sich nach meist von Captain Roger Stöckli getretenen Freistössen von der Mittellinie.

 

Sattelfeste Abwehr

In der Defensive konnte Herts Mannschaft die Früchte der Trainingswoche ernten. «Wir haben diese Woche sehr gut trainiert», so der Trainer. Das Dienstagstraining sei ausschliesslich dem Einüben von Laufwegen gewidmet gewesen. Ausschlaggebend für diese Massnahme war die mangelhafte taktische Ordnung in der Abwehr in den letzten Wochen – das Resultat spricht für sich: In der ersten Halbzeit kam Nordstern zu keiner wirklichen Torchance.

 

Die Basler stellten sich jedoch auch nicht sonderlich geschickt an. Technisch den Härkingern eigentlich überlegen, nutzten sie dasselbe Stilmittel wie die Gastgeber: Hohe lange Bälle in die Sturmspitze, die die FCH-Abwehr nicht in Verlegenheit bringen konnten. Die Möglichkeit, das Spiel über die Aussenpositionen aufzubauen und so den Härkinger Abwehrblock dazu zu bringen, sich vermehrt verschieben zu müssen, wurde weitgehend ignoriert.

 

Endlich Regen

Ebenfalls für den FC Härkingen spielte das Wetter. «Wir haben unter dem heissen April mehr gelitten als andere Mannschaften», sagte Erich Hert. «Weil wir technisch unterlegen sind, müssen wir in jedem Spiel mehr laufen, mehr kämpfen, mehr investieren als der Gegner, das ist bei hohen Temperaturen schwieriger.» Die starken Regenfälle während des Spiels sorgten aber auch dafür, dass Nordstern, zuvor in fünf Spielen ungeschlagen, auf dem nassen Rasen seine technischen Vorteile nicht überzeugend nutzen konnte.

 

Nach einer Stunde wurden die Gäste dann doch stärker. Julien Deliga, einer von fünf Franzosen in der Startformation, vergab innert fünf Minuten zwei Torchancen. Zehn Minuten später prüfte Iandioli Bühlmann im Härkinger Tor mit einem Distanzschuss. Auf der anderen Seite wäre der Ball nach einem langen Freistoss von Stöckli via Lukas Oeggerli beinahe ins Tor getrudelt. Im direkten Gegenzug tauchte Nordstern-Stürmer Carabetta gefährlich an der Härkinger Strafraumgrenze auf, Büttiker konnte ihn nur noch mit einer Notbremse stoppen. Nach dem fälligen Platzverweis kamen die Gastgeber zu keinen gefährlichen Szenen mehr – bis auf Heims Siegtreffer. Danach hatte Bühlmann mit einem Schuss von Gissinger seine liebe Mühe und in der 93. Minute traf Arslanfer mit seinem Versuch aus der Distanz nur die Latte. Mit dem Sieg bleibt Härkingen weiterhin im Rennen um den Klassenerhalt. Um aber auf die für den laut Erich Herts Rechnung für den Verbleib in der vierthöchsten Spielklasse nötigen 27 Punkte zu kommen, braucht der FCH drei weitere Siege aus den verbleibenden fünf Spielen.

 

 

Telegramm:

Aesch. – 190 Zuschauer. – SR: Florinda Mestre; Ramaj, Memeti. – Tor: 86. Michael Heim 1:0.

Härkingen: Bühlmann; R. Stöckli, Ammann, Ilgaz, Büttiker; L. Oeggerli, Michael Heim, von Arx, A. Oeggerli; Blunier (66. P. Stöckli), Flury.

Nordstern: Durmaz; Schwertz, Gissinger, Erba, Mutlu; Petrovic, Arslanfer, Iandioli, Deliga (88. Kalin); Carabetta, Niang (62. Hichri)

Bemerkungen: Härkingen ohne Matthias Heim, Schaller, Gyger, Nordstern ohne Rajic, Demiri, Haevel, Unal (alle verletzt) und Wittmann (gesperrt). Verwarnungen: 43. Deliga, 87. L. Oeggerli, 91. Petrovic. Platzverweis: 76. Büttiker (Notbremse). 12. Tor für Härkingen aberkannt (Offside). 93. Lattenschuss Arslanfer.

 

 

Quelle: Oltner Tagblatt (Emanuele Gisi)