2. Liga: FCH - FC Egerkingen 4:0 (0:0)

Die 1. Mannschaft holt sich dank vier späten Toren den Derbysieg

Die Schlussphase des Gäuer Derbys hatte es in sich. Vier Tore innerhalb von 15 Minuten, es waren die Matchentscheidenden, zumal sich Härkingen seine Tore für den Schluss aufgespart hatte. «Das 4:0 war zu hoch ausgefallen», wusste FCH-Trainer Bruno Büttiker zu differenzieren. In der Tat versprechen vier Tore einen zu hohen Unterschied zwischen den Mannschaften.

Härkingen gegen Egerkingen, oder die Frösche gegen die Krähen, so lauteten die Titel dieses Gerichts, welches gestern angerichtet wurde. Doch das Derby versprach mehr, als es zu bieten hatte, denn die Zuschauer bekamen lange Zeit kein erhofftes Spektakel zu sehen und mussten sich mit magerer Kost begnügen. Dies primär aufgrund der taktischen Fesseln, welche die Egerkinger von Trainer Xhevxhet Dullaj aufgebrummt erhielten. «Wir haben versucht, defensiv zu spielen», erklärte Dullaj. Diese taktische Marschroute schien auch lange Zeit aufzugehen. Man lauerte auf die Konter und liess die Härkinger das Spiel machen, defensiv stand man solide. Mitunter deshalb bekamen die 218 Zuschauer auf dem Sportplatz Aesch in der ersten Halbzeit bloss eine Grosschance zu sehen. Nach einem Einwurf schaltete Härkingens Topscorer Andreas Oeggerli seinen Gegenspieler gekonnt aus, seine Hereingabe fand allerdings weder Freund noch Feind und rollte ins Aus. Mit dem torlosen Unentschieden ging es schliesslich in die Halbzeitpause.

Die Taktik ging 74 Minuten auf
Zu Beginn stellte die zweite Halbzeit ein Ebenbild der ersten dar, lediglich hatten die Gäste nun die Grosschance, doch selbst diese glich schwer derjenigen der ersten Halbzeit. Ylber Kura konnte plötzlich alleine auf dem rechten Flügel in Richtung Tor losziehen, flankte den Ball jedoch in die Mitte. Anders als bei der Härkinger Grosschance aber, fand jene in Gasper Tuqi einen Abnehmer, und dieser in Torwart Christian Brönnimann seinen Meister. Passend zur nun folgenden Szene äusserte sich Trainer Dullaj nach dem Spiel: «Wer die Tore vorne nicht macht, bekommt sie hinten.» Denn nur fünf Minuten später lag der Ball im Tor von Samuel Bagardi und die Härkinger bejubelten ihren erlösenden Treffer. Husi hatte den Ball zu Oeggerli gepasst, welcher mit seinem Schuss zuerst nur den Pfosten traf. Der Nutzniesser hiess Dominik Schaller, welcher den Abpraller anschliessend ins Tor beförderte. Neun Minuten später war es dann Husi, welcher durch einen Doppelpass mit Jan Büttiker in Schussposition kam und eiskalt abschloss. Die Gäste stellten ihre Gegenwehr nun ein und liessen ihre Köpfe hängen, was folglich von der Heimmannschaft mit zwei weiteren Toren bestraft wurde. Manuel Nünlist, nach einem Abpraller des gestern unsicher agierenden Torhüters Bagardi, und Yann Weilenmann, welcher sich den Ball zuvor eigenhändig erobert hatte, trafen in der Folge zum 4:0-Endstand. Die Krähen fressen normalerweise die Frösche, doch gestern bekam man das Gegenteilige zu sehen. Dullajs Plan, durch einen Vorstopper die bekannte Spielweise der Härkinger zu unterbinden und die langen Bälle abfangen zu können, ging zwar bis in die 74. Minute auf, allerdings liess man danach zu sehr der Enttäuschung über das Geschehene Platz, als dass man nochmals hätte reagieren können.


Telegramm:
Aesch. –218 Zuschauer. – SR: Jovan Jankovic. –
Tore: 74. Schaller 1:0. 83. Husi 2:0. 85. Nünlist 3:0. 89. Weilenmann 4:0.
Härkingen: Brönnimann; F. Büttiker, Weilenmann, M. von Arx, Stöckli; Schaller (84. Sommer), Stecher, Pereira Pinto (78. K. von Arx), Nünlist; Husi, A. Oeggerli (80. J. Büttiker).
Egerkingen: Bagardi; K. Rudaj (75. B. Shala), Grolimund, Radic, Hädener; Zampino; Prenaj, A. Shala, Tuqi, Dullaj; Kura.
Bemerkungen: Verwarnungen: 34. K. Rudaj (Foul), 68. Brönnimann (Unsportlichkeit), A. Oeggerli (Schwalbe). Härkingen ohne Pfluger, Heim und R. Büttiker (alle verletzt), L. Oeggerli (rekonvaleszent) und Gyger (abwesend).



Quelle: Pascal Mäder (Oltner Tagblatt)