2. Liga: FC Wolfwil - FCH 0:3 (0:0)

Hierarchie bleibt unangetastet

 

Erneut alles gegeben und vor eigenem Anhang abermals alles verloren: Aufsteiger Wolfwil unterliegt im Derby Absteiger Härkingen durch späte Tore 0:3 (0:0). Was beinahe eine Stunde lang nach einer Nullnummer aussah, wurde schliesslich doch noch zu einer standesgemässen Angelegenheit für den Favoriten aus der Nachbarschaft.

 

Angesichts der unvermindert langen Absenzenliste bei den Platzherren und der Tatsache, dass vor ein paar Wochen noch zwei Klassen die beiden Kontrahenten voneinander trennten, boten die Einheimischen dem Gast erbitterten Widerstand, den die Härkinger erst spät und mit einem Kraftakt zu brechen vermochten. – Von einem «erschlichenen» Sieg zu sprechen, wäre freilich ein Irrtum, denn die Gäste erwiesen sich insgesamt als homogener, waren im Kampf Mann gegen Mann abgeklärter und – was sich mit zunehmender Spieldauer auszahlte – flinker. Schliesslich gab der berühmte Sekundenbruchteil im Laufduell den Ausschlag zugunsten der Besucher.

 

0:0 zur Pause

Allein die Gewissheit zu haben, an individueller Klasse dem Gegner überlegen zu sein, führte die Mittelgäuer noch keineswegs auf die Siegesstrasse. Wolfwil versuchte von Beginn weg mit erheblichem physischem und kräftemässigem Aufwand, die Gäste bereits bei der Angriffsauslösung zu stören und die Aktionsradien der Leistungsträger so weit als möglich einzuengen. Dies gelang erstaunlich gut, was Härkingen zunächst einmal daran gemahnte, nicht gleich Kopf und Kragen zu riskieren, sondern – aufbauend auf solider Abwehrarbeit – den willigen Gegner nach und nach zu zermürben.

 

Dass bei dieser Konstellation Strafraumszenen an einer Hand abzuzählen waren, versteht sich von selbst: Der erste Eckball konnte erst nach 30. Minuten durch die Härkinger getreten werden.

 

«Müssen präziser werden»

Ein Indiz dafür, dass es in diesem Derby gute und schwache Momente gab, war der Ausspruch von FCH-Trainer Hert, der seine Schützlinge ermahnte, im Konstruieren der Angriffsaktionen präziser zu agieren. – Gesagt, getan. In der 56. Minute schickte Matthias Heim mit einem herrlichen Diagonalpass Andreas Oeggerli auf die Reise, dessen Schuss (aus Halbrechts abgefeuert) in der entfernteren Ecke des Gehäuses landete. Vier Minuten später landete ein Aufsetzer von Arx’ an der Latte. Nach einem Foul an Spuler verwandelte in der 65. Minute wiederum Oeggerli den fälligen Penalty zum 0:2.

 

Wolfwils Offensive blieb weiterhin beinahe inexistent, weil es auch an Unterstützung aus der zweiten Linie fehlte. In der 68. Minute erwischte Matthias Heim den Wolfwiler Schlussmann contrepied schliesslich zum 0:3.

 

FCW-Abwehrchef Michael Kissling meinte nach geschlagener Schlacht: «Heute wäre mehr dringelegen. Unsere Leistung entspricht im Moment den Möglichkeiten – trotzdem bin ich zuversichtlich. Die Niederlage fiel indessen zu hoch aus. Ich glaube, wir brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken. Auf dieser Darbietung lässt sich aufbauen.»

 

Ursula Heim, Härkingen-Fan und Präsidentin der Kulturkommission Neuendorf, meinte: «Der Sieg geht absolut in Ordnung. In der ersten Halbzeit sündigten wir im Abschluss. Wolfwil verzeichnete während der ganzen Spielzeit keine zwingende Torchance.»

 

 

Telegramm:

Allmend. – 150 Zuschauer. – SR: Jankovic. Tore: 56. A. Oeggerli 0:1. 65. A. Oeggerli (Penalty) 0:2. 68. Matthias Heim 0:3.

Wolfwil: Von Arx; Nyffeler, Michael Kissling, Bachmann, Caluori; Stadelmann (75. Rauber), Löffel (85. Roland Hügli), Martin Hügli, Nützi; Wyss, Büttiker.

Härkingen: Brönnimann; Florian Büttiker (88. Raphael Büttiker), Ammann, Roger Stöckli, Lukas Oeggerli (75. Luca Flury), Michael Heim; Spuler (83. Philipp Stöckli), Matthias Heim.

Bemerkungen: Wolfwil ohne Niggli, Christof Ackermann, Grossenbacher (alle verletzt), Käser, Dominik Kissling, Marc Kissling, Venneri, Marcel Ackermann (alle Arbeit), Fürst (abwesend). Härkingen ohne Mario Flury (Ausland), Bühlmann, Intelisano und Blunier (alle verletzt). 60. von Arx (Härkingen) Lattenschuss. Verwarnungen: 53. Löffel (Foul), 70. Michael Kissling, 88. Büttiker (beide Reklamieren).

 

 

Quelle: Oltner Tagblatt (Walter Ernst)