2. Liga: FC Welschenrohr - FCH 1:0 (0:0)

Unser Eis verliert Spitzenkampf in Welschenrohr und gibt Tabellenspitze ab

Welschenrohr, letzte Saison mit dem Abstiegsgespenst im Nacken und mittlerweile zu Stehaufmännchen gewandelt, ist neuer Spitzenreiter der 2. Liga und zweifellos die Entdeckung dieser Vorrunde. Die entfesselten Rosinlitaler besiegten im «Match der Runde» Leader Härkingen durch einen Treffer Adrian Fankhausers in der 83. Minute mit 1:0.

 

Die Gäste bezahlten bei ihrem Abstecher ins Tal der heulenden Winde einen hohen Preis: Neben der Einbusse der Leaderposition werden die Gäuer in den nächsten Partien auf Lukas Oeggerli und Spuler verzichten müssen, die vorzeitig unter die Dusche geschickt wurden.

 

Emotionen statt Fussballzauber

Eine Begegnung mit erhöhtem Risiko? Mitnichten. Dennoch verriet die Affiche aufgrund der Konstellation in der Rangliste sowie der Besetzung der Trainerbänke durch die Brüder Martin (Welschenrohr) und Erich Hert (Härkingen) Spannung, Nervenkitzel, Emotionen, die sich auf die Orchester auf dem Rasenrechteck übertrugen.

 

Die Partie begann in einem flotten Rhythmus, hüben wie drüben waren die fussballerischen Fortschritte unverkennbar und entsprechend gestylt war der Auftritt, wobei die Einheimischen in der Startviertelstunde mehr in Ballbesitz waren. Wen wunderts? Wenn man bedenkt, dass beim Gast mit Flury der dreifache Torschütze gegen Dulliken fehlte, der in der gleichen Zeitspanne vor Wochenfrist sich als Hattrickschütze feiern liess. Allmählich wusste sich auch Härkingen vorteilhafter in Szene zu setzen und vor allem die Angriffsauslösung den Seitenkorridoren entlang erhöhte das Gefahrenpotenzial, wobei die hervorragend eingestellten Defensivreihen eine minimale Fehlerquote aufwiesen und ausserdem sich die beiden Torhüter in Bestform präsentierten. Wenn auch der ganz grosse Fussballzauber den nächtlichen Himmel nicht zu erhellen vermochte und Welschenrohr nach einer Intervention von Brönnimann an Manuel Müller einen Foul-elfmeter reklamierte – das 0:0 zur Pause entsprach den gezeigten Leistungen. Bemerkenswert immerhin, das Eckenverhältnis lautete zu diesem Zeitpunkt 5:0.

 

Hektik nahm zu

Mit zunehmender Spieldauer wurde der Match hektischer, der Ref geriet als Unparteiischer in die Schusslinie der Exponenten auf den Spielerbänken. In der 55. Minute wurde Lukas Oeggerli nach der zweiten Verwarnung des Feldes verwiesen, was die Aufgabe der Besucher – wenigstens einen Punkt zu entführen – auch nicht einfacher machte, zumal die Einheimischen den Druck erhöhten, den Ball geschickt laufen liessen und vor allem eine Eigendynamik entwickelten, die in der 83. Minute durch Adrian Fankhauser, dessen Schuss in der entfernteren Torecke landete, zum 1:0 führte und die dezimierten Gäste noch mehr in Rücklage brachte.

 

Härkingens Bemühungen fruchteten nichts, weil statt der klaren Linie die Nerven blank lagen. Nach einem Scharmützel in der Nachspielzeit wurde auch noch Spuler vorzeitig in die Kabine geschickt. Erich Hert mochte in dieser Phase nicht mehr hinschauen und verabschiedete sich auf Französisch von der Wettkampfstätte.

 

Für den Matchwinner Adrian Fankhauser war es natürlich ein speziell schönes Gefühl, als Held gefeiert zu werden, während Patrick Hert im Platzverweis von Oeggerli die Wende zum letztlich verdienten Sieg sah. Matthias Heim sprach davon, eine Schlacht, aber noch keineswegs den Krieg verloren zu haben. «Wir hatten genug Chancen gehabt, wenigstens ein Unentschieden zu erzielen, zuletzt wurde das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch.»

 

Telegramm:

Mühlacker. – 150 Zuschauer. – SR: Kuster. – Tor: 83. Fankhauser 1:0.

Welschenrohr: Petrovic; Eggenschwiler, Reto Fink, Claudio Stampfli, Fankhauser; Sandro Stampfli, Mirco Müller, Manuel Müller (91. Daniel Müller), Daniel Fink, Furrer, Hert.

Härkingen: Brönnimann; Büttiker (88. Ulrich), Roger Stöckli, Weilenmann, Lukas Oeggerli; Radonjic, von Arx (75. Spuler), Andreas Oeggerli, Intelisano, Michael Heim, Matthias Heim.

Bemerkungen: Welschenrohr ohne Ali Mohamed, Tobias Fankhauser und Stefan Allemann (alle verletzt) sowie Christoph Fink (2. Mannschaft). Härkingen ohne Flury (beruflich abwesend) und Philipp Stöckli (verletzt). Verwarnungen: 34. Lukas Oeggerli (Foul), 55. Daniel Fink (Foul), 92. Andreas Oeggerli (Foul). – Platzverweise: 55. Lukas Oeggerli (2. Verwarnung). 94. Spuler (Tätlichkeit). – Ecken: 7:1.

 

 

Quelle: Oltner Tagblatt (Walter Ernst)