2. Liga: FC Deitingen - FCH 1:0 (0:0)

Weitere knappe Niederlage für Härkingen

Blitz, blatz, blutz; tritz, tratz, trutz; kinz, könz, kunz! Was sich wie ein Quiz "was passt nicht in die Reihe?" von DSF anhört, sind die Freudentöne der Deitinger über den ersten Vollerfolg im wichtigen Spiel gegen den FC Härkingen.

Die Partie begann alles andere als vielversprechend für das Heimteam. Bereits nach 3 Minuten spielte Steiner während eines Sprintduells den sterbenden Schwan und ging zu Boden. Diagnose: heftige Zerrung am Hamestring (hinterer Oberschenkel - danke Google). Dieser leichte Dämpfer resultierte dann auch in der ersten Chance für Härkingen. Nach einem kleinen Wirrwar und dem heftigen Einfluss der Sonne touchierte die Kugel den Aussenpfosten. Von da an übernahm Deitingen die Kontrolle über das Spiel. Mit einem konsequenten Vorchecking konnte Deitingen den FCH unzählige Male zu Fehlern in der Abwehr zwingen und das Spielgeschehen in der gegnerischen Hälfte abspielen lassen. "Bei Freistössen lassen wir uns Zeit - man bekommt nicht viele Chancen in einem Spiel", so Trainer Moser schon quasi chronisch vor jedem Spiel. Doch was die Deitinger oft zeigten, kann mit den folgenden Beispielen zum Thema "sollte es nicht geben"-Rubrik genennt werden:
- leere Weinflaschen
- Benutzung des Feuerlöschers zu Unterhaltungszwecken
- Superman-Einlagen ohne Anwesenheit eines Bösewichts
- eiskalte Zehen
- RTL
- ein Europaparkbesuch ohne Verköstigung eines Crêpes
- Löcher in den Socken
- ein Präsident namens Trump
- volle Kaffeemaschinen Satzbehälter
- trockene Kehlen
- Freistösse/Flanken, die allesamt auf den gegnerischen Torhüter gezogen werden

Besonders der letzte Punkt liess die Deitinger Dominanz oft zu ungenau und ungefährlich erscheinen. Bis in die 35. Minute herrschte nur wenig Betrieb vor Kisslings Gehäuse. Für die letzten 10 Minuten der ersten Hälfte wechselte dann auch das Gästeteam und stellte die Formation auf nur einen Stürmer um, was sie besser ins Spiel kommen liess. Ohne weitere nennenswerten Aktionen pfiff der Unparteische in die Pause.

Die zweite Halbzeit verlief nicht wie von den letzten beiden Spielen gewohnt. Das Heimteam konnte nicht mehr ganz die Laufpensumsteigerung zum Besten geben und das Spiel verlief sehr ausgeglichen. Beide Teams kamen zu ihren Chancen, kämpften und wollten den Sieg. Höhepunkte gab es zwei. In der 68. Minute kam Härkingen zu ihrer grössten Chance. Wie man nicht mit den Worten "dein Freund sieht super aus" antworten sollte, wenn die Freundin um ein Kompliment bittet, liess die Deitinger Abwehr den Gästestürmer im eigenen Strafraum walten und schalten, bis er alleine vor Kissling stand. "Du chasch cho, du chasch ga, du chasch alles vo mir ha", gedachte Deitingens Schlussmann im Büne Huber Style seinen Gästen, "doch die Punkte bleiben in Deitingen" und werhrte den Schuss mit seinem Quatrizeps (vorderer Oberschenkel - danke Google) ab. In misteriöser Weise darf folgender Satz schon wieder geschrieben werden, ohne Selbstkritik anzuwenden: "Wer sie (die Tore) nicht macht, bekommt sie." In der 86. Minute ereignete sich dann die Szene des Spiels. Kaiser mit dem eröffnenden Pass auf Stalder's linke Seite, dieser vernascht seinen Gegenspieler - kompromisslos wie Rainer Kalmund mit einer Wurst umgeht - legt im Strafraum zu Flury, welcher mit den Zehenspitzen zu Nesti weiterleitet und dieser kalt wie eine Hundeschnauze zur Führung einschiebt. Der standardmässige Fischjubel unseres Doctores ging dann im Menschenhaufen unter. Die restlichen Minuten drückte der Gast mit allen Mitteln, wobei jedoch nie eine sehr brenzlige Situation zu überstehen war.

Fazit: Gekämpft, den grösseren Willen an den Tag gelegt und schlussendlich auch wenig mehr Glück als der Gegner gehabt. Drei Punkte, eine noch längere Lazarettliste, drei Angebote für Steiner für die Hauptrolle im Theaterstück "black Swan" lassen die Deitinger kurz durchatmen. Und ja, "könz" passt beim Quiz nicht in die Reihe.


Quelle: fcdeitingen.ch (Franco Kissling)

 

Telegramm:
Grabmatt. - 140 Zuschauer. - Tore: 86. Nesti 1:0.
Deitingen: Kissling; Steiner (3. Roth), Heid, Bieri, Walter; R. Stalder, Zuber, S. Frei, Stampfli (70. Kaiser), Flury; Hadzic (55. Nesti).
Härkingen: Brönnimann; Nünlist, Weilenmann, Gyger (32. T. Büttiker), M. von Arx; Silvan Gasser (67. Heim), R. Büttiker, Stecher, Oumaray; A. Oeggerli, Gutschier (75. Sandro Gasser).
Bemerkungen: Härkingen ohne Sommer, Schaller, L. Oeggerli, Wyss, K. von Arx (alle verletzt), Näf (krank), Pinto (gesperrt), J. Büttiker (Ausland). Verwarnungen: 49. Nünlist. 58. Roth. 89. A. Oeggerli. 89. Zuber. 90. Nesti.